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Über den KSV Ringen Wiesbaden e.V.

Interview mit Vereinsgründer

Waldemar „Wowa“ Streib

Als Profisportler hat Waldemar Streib sein Leben dem Ringen gewidmet.


Hier erzählt er über den Sport, über Erfolge, über den Verein – und auch über Technologie …

Hallo Wowa. Kannst Du etwas über dich erzählen?


Mit 9 Jahren bin ich zusammen mit meiner Familie von Karaganda nach Mecklenburg Vorpommern an die Ostsee gezogen. Wir haben schon als Kinder in Kasachstan gerungen, mein Vater war ein Meister-Ringer in der UDSSR, uns wurde das Ringen quasi in die Wiege gelegt. Auch andere Familienmitglieder waren Ringer.


Nach einer kurzen Gewöhnungsphase haben wir auch in Deutschland mit dem Ringen begonnen. Dann habe ich mit 17 Jahren angefangen in der 1. Bundesliga zu ringen, nebenbei habe ich eine Ausbildung als KFZ Mechatroniker abgeschlossen, auch wenn ich im Anschluss nicht als solcher gearbeitet habe.



„Der erste Erfolg ist,
an deinem eigenen Erfolg zu arbeiten“


(Wowa Streib, Ringer)



Ich habe durch Sponsoren und über die Einnahmen aus Ring-Wettkämpfen meinen Unterhalt verdient, und zwar zuerst in Rostock. Danach hatte ich viele Stationen in ganz Deutschland, u.a. in Nordrhein-Westfalen, Bayern, im Erzgebirge. Seit über sieben Jahren bin ich selbstständig mit meiner Sportschule, die sich aktuell im Stadtteil Klarenthal in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden befindet.


Wie würdest du Erfolg definieren?


Erfolg heißt erstmal: Arbeiten! Der erste Erfolg ist also, an deinem eigenen Erfolg zu arbeiten. Denn das bedeutet, dass deine Motivation dich dazu führt, alles aus dir heraus zu holen und etwas in Gang zu setzen, um an deinen persönlichen Zielen zu arbeiten.

Im Sport ist der Erfolg der erste Platz, oder dass Du im geschäftlichen Sinne „nach oben“ kommst. Weiterhin bedeutet Erfolg aus der Sportler Perspektive, unverletzt an die Spitze zu kommen. Das spiegelt sich auch in der Philosophie des Vereins wider.


Warst du denn jemals ernsthaft verletzt?


Bis zum 27. Lebensjahr kannte ich kaum Verletzungen. Doch dann habe ich mir den Brustmuskel gerissen und musste ein Jahr pausieren. Die nächste Verletzung war eine Schulterverletzung. Diese Verletzungen haben dazu geführt, dass ich leider länger pausieren musste. Es dauert immer etwas Zeit, bis ernsthafte Verletzungen ausheilen und man sich wieder fit fühlt. Nach der Verletzung und der anschließenden Rehabilitationsphase habe ich auf Anhieb den dritten Platz in der deutschen Meisterschaft errungen.

Was empfiehlst Du jüngeren Menschen, die Ringern als Sport betreiben wollen?


Fangen wir mit den Kindern an: Erstens sollten die Eltern hinter ihrem Kind stehen und die Kinder zum Training bringen, da in gewisser Weise Kinder von den Eltern gelenkt werden. Beim Ringen ist der große Vorteil, dass das Kind Körperhaltung, Koordination, Körperbeherrschung und natürlich Disziplin erlernt.


Wenn das Kind dann mit der Zeit langsam aber sicher aus der Obhut der Eltern hinauswächst, werden plötzlich andere Faktoren wichtig. Der Ringsport hilft Jugendlichen, nicht auf „schiefe Bahnen“ abzudriften. Hier ist das Vertrauensverhältnis im Verein und insbesondere zwischen Trainer und Sportler von enormer Bedeutung, da die meisten Sportler ihren Trainer als eine Art Vaterfigur sehen und auch entsprechendes Vertrauen entgegenbringen.


Die jungen Sportler*innen müssen spüren, dass der Trainer als Stütze immer da ist und nur das Beste für ihn oder sie möchte. Dieses Verhältnis – gepaart mit Teamgeist – hat zur Folge , dass der Sportler sich als solcher dazugehörig fühlt und sich nicht mit Menschen identifiziert, die offensichtlich keine Ziele im Leben haben.


Welche Technologie würde deiner Meinung nach helfen, den Ringsport etwas besser zu machen?


Da wäre zum einen ein Live Streaming System, das unser Training live überträgt, und zwar ohne – oder fast ohne – dass ich etwas dafür tun muss (lacht). Ich kann nämlich nicht vor jedem Training umständlich Kameras justieren oder jemanden hierfür arrangieren, der auch bezahlt werden will. Denn die meisten Menschen wissen gar nicht, was Ringen ist, obwohl dieser Sport die Basis für einige andere Sportarten bildet. Da würde ein Live-Stream aus der Sportschule positiv zum Verständnis über das Ringen beitragen.


Eine weitere Innovation wäre eine App, die bestimmte Techniken sowie Unterarten des Ringes beschreibt und vor allem Anfängern als Orientierung dient. Eine Kombination mit dem eben genannte Livestream würde sehr viel Erkenntnis über den Ringsport bieten!


Alle diese Überlegungen fließen in unseren Vereinssport ein – und diese Erfahrungen leben wir im KSV Ringen Wiesbaden e.V.

Ist Dein Interesse geweckt?

Dann ruf uns an oder besuch uns mal im Verein.


Wir freuen uns auf Dich!